Ausblick 2022: Die Top 5 Learnings für Ihr Unternehmen
Teil 1
17. Januar 2022
Was hat unsere Kunden im vergangenen Jahr bewegt und
was sind die Herausforderungen für 2022?
Das Jahr 2021 stand erneut stark unter dem Einfluss von Corona. Anfang des Jahres war vielerorts viel Hoffnung und Zuversicht zu spüren, dass 2021 ein besseres, ein einfacheres Jahr als 2020 werden wird. „Schlechter als 2020 geht ja kaum“ war überall zu hören.
Wirtschaftlich lief es für viele auch deutlich besser als im vergangenen Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stieg um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (Quelle: DIW-Prognose 21.12.2021)
Und dennoch war es für viele Unternehmen ein sehr herausforderndes und kräftezehrendes Jahr. In dieser Blogserie wollen wir Ihnen von den wesentlichen Learnings unserer Kunden aus dem vergangenen Jahr berichten und Ihnen Anregungen mitgeben, wie Sie Ihre Herausforderungen meistern können:
Learning 1:
Wie gestalten sie den Umgang mit unvorhersehbaren, unplanbaren und unkontrollierbaren Ereignissen?
Hierbei ist immer noch Corona bzw. der Umgang damit zu nennen. Zahlreiche politische Eingriffe kamen für Unternehmen ungeplant und mussten innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Bis wie lange war häufig kaum abschätzbar. So mussten sich Unternehmen permanent an neue Gesetze und Verordnungen gewöhnen, wie z. B. die Bundesnotbremse, Testpflicht oder 3G im Betrieb usw.
Auch und vor allem die Folge- und Begleiterscheinungen durch COVID-19 machten unseren Kunden teils schwer zu schaffen. Hier sind vor allem die Rohstoff- und Materialknappheit zu nennen. Wegbrechende Lieferketten, endlos lange Lieferzeiten, extreme Verteuerung von Materialien und Logistik konnten weder geplant noch kontrolliert werden. Viele unserer Kunden rechnen bis Ende 2022 mit diesen Folgen.
Wo es vor Jahren in Unternehmen noch vor allem um Effizienz ging, um das immer bessere Beherrschen von zwar komplizierten, aber planbaren Vorgängen geht es heute um Kreativität, um Lösungen, um ein immer schnelleres Anpassen, ja sogar aktives eigenständiges Verändern des Marktes.
Diese Situationen erfordern heute ein ganz andere Unternehmenskultur, einen anderen Umgang miteinander, einen agileren und aktiveren Meinungsaustausch und den Mut, dass alle MitarbeiterInnen sich einbringen. Alte Erfahrungen können nicht mehr 1:1 übertragen werden, behalten im Austausch untereinander jedoch an Wert. Wir haben 2021 unseren Kunden geholfen, diese neue Arbeitswelt anzunehmen, denn zukünftig werden Unternehmen und MitarbeiterInnen sehr wahrscheinlich noch viel häufiger mit Situationen konfrontiert werden, die weder vorhersehbar, planbar und auch nicht steuer- oder kontrollierbar sind.
Einer der entscheidenden Hebel, um mit all dem gut umgehen zu können, ist ein neues Mindset. Daher war eines der häufigsten Themen, die wir in 2021 in Workshops und Trainings UnternehmerInnen, Führungskräften und MitarbeiterInnen vermittelt und trainiert haben, „Haltung – Einstellung – Mindset“.
Von wem wir selbst dabei in den letzten Jahren viel profitiert haben waren unsere Erlebnisse und unser intensiver Kontakt mit dem Profisport.
Dieser hat schon immer darauf hingearbeitet, in Situationen, die nicht vorhersehbar sind, blitzschnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. So werden in Trainings zwar bestimmte Spielzüge (z. B. im Basketball) eintrainiert, die Spieler bekommen aber vor allem das mentale Rüstzeug vermittelt um im Spiel improvisieren zu können, weil das Verhalten des Gegners nicht vorhersehbar ist.
Learning 2:
Corona und Post-Corona – Führen auf Distanz?
Immer noch eines der großen Themen für Führungskräfte war in 2021 die „Führung auf Distanz“. Fast alle haben sich mittlerweile zwar an die technischen und digitalen Tools wie MS Teams, Zoom, GoToMeeting usw. gewöhnt und kommunizieren darüber. Videokonferenzen wurden 2021 zum „new normal“.
Dennoch berichteten viele Führungskräfte, dass die digitale Kommunikation zwar funktioniere, menschliche und emotionale Aspekte jedoch verloren gingen.
Die sozialen Kontaktpunkte im Betrieb, das morgendliche Grüßen auf dem Flur, das kurze Quatschen in der Kaffeeküche, das gemeinsame Mittagessen oder der Austausch, Spaß und das Lachen über die Bürotische hinweg sind 2021 immer noch häufig weggefallen oder waren stark reduziert. Auf der anderen Seite freuen sich MitarbeiterInnen über die neu gewonnen Freiheiten im Home Office oder mobilen und flexiblen Arbeitsumgebungen. Und das wird auch nach Corona anhalten.
Erst kürzlich durchgeführte Umfragen von Deloitte und der Boston Consulting Group haben ergeben:
Angestellte von heute erwarten in Zukunft flexibleres Arbeiten, mit mehr Homeoffice – und sehen das Büro trotzdem weiterhin als Dreh- und Angelpunkt der Arbeit, wenn auch nicht mehr fünf Tage pro Woche.
In einem Interview mit CNN definierte Microsoft-CEO Satya Nadella dies kürzlich als sogenanntes “Hybrid Paradox”: ganze 70% der Angestellten möchten gerne im Büro mit ihren Kollegen sein – aber ebenfalls 70% wünschen sich die Flexibilität, auch von zuhause aus arbeiten zu können. Das scheint zunächst ein Widerspruch zu sein, aber zeigt eines ganz deutlich: Die Arbeit der Zukunft muss die Vorteile von Homeoffice und Büro vereinen können.
Das bedeutet, ArbeitnehmerInnen brauchen einerseits die Flexibilität, das familiäre Umfeld und die Effizienz von der Arbeit zuhause, aber wollen andererseits den sozialen, kollegialen und kooperativen Charakter der Arbeit im Büro auch nicht missen.
Wir haben im letzten Jahr viele Mitarbeiterbefragungen für unsere Kunden durchgeführt.
Auch wir können die o. g. Zahlen bestätigen. Ein großer Teil der MitarbeiterInnen wünscht sich auch für 2022 die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens. Wir haben unseren Kunden geholfen, gemeinsam mit den MitarbeiterInnen, die Möglichkeiten für eine neue Art der Zusammenarbeit zu analysieren und passende Ideen und Vorschläge zu erarbeiten. Zudem haben wir Tausende Führungskräfte trainiert, um sicher auch auf Distanz führen zu können.