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Führungskräfte-Entwicklung, die Wirkung erzielt

26. März 2020

Führungskräfte haben den stärksten Einfluss auf Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation, Loyalität, Identifikation und produktive Anwesenheit. Dabei verändert sich gerade die Art, wie Führung heute funktioniert, radikal. Wie Sie Ihre Führungskräfte dabei unterstützen, zeigen wir Ihnen gerne.

Felix Magath hat als Trainer dreimal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Er hat also bewiesen, dass seine Methoden und seine Art der Teamführung funktionieren. Allerdings war er damit lediglich bis 2010 erfolgreich. Seit 2015, mit Ausnahme eines kurzen Engagements in China, hat kein Profiverein mehr Felix Magath als Trainer engagiert. Seine Art der Führung funktioniert schlichtweg heute nicht mehr.

In Unternehmen können ähnliche Vorgänge beobachtet werden. Auf Führungspositionen kam oft der beste Fachmann, der erfolgreichste Vertriebsmitarbeiter wurde Vertriebsleiter, der beste Arbeiter wurde Schichtleiter. Seine Führungsposition hatte man sich durch Knowhow verdient. Geführt wurde und wird auch heute noch über Hierarchien, Autorität und vermeintlich besseres Wissen. Nur funktioniert diese Art der Führung heute immer seltener.

Die Rolle der Führung verändert sich

Neben den Veränderungen von Märkten sind es heute auch neue Generationen, die ganz andere Anforderungen an Führung stellen. Die Generation Y und Z erwarten eine andere Art von Leadership als lediglich Befehlsempfänger zu sein. Daher ist es unabdingbar, die Rollen Ihrer Führungskräfte neu zu definieren. Welche Erwartungen haben Sie an Führung in Ihrem Unternehmen? Wie sollen Ihre Führungskräfte Ihre Rollen ausfüllen? Was ist Ihnen, wenn es um Führung geht, eigentlich wichtig?

In vielen Unternehmen sind den Führungskräften ihre neuen Rollen völlig unklar. Sie spüren, dass sich etwas verändert und das ihre Mitarbeiter mit der Art, mit der sie früher geführt haben, nicht mehr zufrieden sind. Die neuen Erwartungen und das neue Rollenbild wurde jedoch nie geklärt bzw. klar kommuniziert.

Und so versuchen Führungskräfte verzweifelt, meist mit altbewährten Führungsmethoden und Kompetenzen, eine neue Art der Zusammenarbeit zu bewältigen und stoßen dabei immer häufiger an ihre Grenzen.

Neue Rollenbilder erfordern neue Kompetenzen

Haben Sie die neuen Rollen für Führung definiert, Anforderungen und Erwartungen an diese Rollen ausgearbeitet, so gilt es danach zu bewerten, welche Kompetenzen erforderlich sind, um diese Rollen entsprechend ausfüllen zu können. Dabei werden Sie feststellen, dass Ihre Führungskräfte teilweise neue und andere SOLL-Kompetenzen benötigen, als das bislang der Fall war. Nicht nur das neue klare Rollenbild wird dies aufzeigen, sondern dies wurde bereits sicher im Alltag beobachtet, durch Feedbacks von Mitarbeitern (verbal oder auch in Mitarbeiterbefragungen) ersichtlich. Dennoch tun sich viele Unternehmen schwer, klar zu benennen, welche Kompetenzen heute von ihren Führungskräften beherrscht werden müssen.

Durch unsere Workshops, Seminare, Trainings, Coachings und Dozententätigkeiten für verschiedene Bildungsinstitutionen erleben wir tagtäglich welche Anforderungen an neue Kompetenzen von Mitarbeitern und Unternehmen an Führungskräfte gestellt werden. Gleichzeitig erleben wir die Defizite, die es heute bei einer Vielzahl von Kompetenzen noch gibt. Daher ist es uns wichtig, Führungskräfte und Unternehmen hierbei zu unterstützen. Denn woher sollen diese denn Kompetenzen beherrschen, die vormals gar nicht gefragt waren?

Was auffällt, vor allem bei folgenden Kompetenzen gibt es derzeit noch eine große Diskrepanz zwischen der Erwartung und dem Können:

Analytische Kompetenzen

Aufmerksamkeit und Fokus, Konzentration und aktives Zuhören fällt vielen Führungskräften heute unglaublich schwer. Das hängt mit zwei Aspekten zusammen: Zum einen mit der Geschwindigkeit der Arbeitswelt und zum anderen damit, dass man vormals Anweisungen gegeben hat und die Mitarbeiter Entscheidungen einfach ausüben sollten.

Heute werden Situationen viel zu emotional bewertet. Wer an Situationen alles beteiligt ist, wer alles die Chance hat, etwas anders und damit besser zu machen, um was es sachlich-inhaltlich überhaupt geht, fällt heute den meisten sehr schwer. Wir sind zu vorschnell mit unseren Bewertungen und Schubladendenken.

Kommunikations- kompetenzen

Bislang versuchen Führungskräfte ihre Mitarbeiter mit eigenen Argumenten von ihrer persönlichen Meinung zu überzeugen. Das funktioniert kaum noch. Vielmehr ist es erforderlich, die Mitarbeiter mit gezielten Fragen in die Selbstreflektion zu bringen, Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit zu verbessern, Selbstverpflichtung zu erhöhen und

lösungsorientiert zu agieren. Heute steht noch das Verstehen von Problemen bei vielen im Vordergrund, weshalb die meisten Fragen negativ gestellt werden („Warum ist die Stimmung bei uns so schlecht?“ usw.) Daraus entstehen jedoch ausschließlich negative Antworten. Der Weg zur Verbesserung ist nach wie vor sehr weit.

Entscheidungs- kompetenzen

Heute gibt es kaum mehr eindeutige Situationen zu entscheiden. Es wird immer schwieriger Konstellationen vorherzusehen. Veränderungen kommen immer schneller und Einflüsse von außen sind kaum kontrollierbar.

Daher befinden sich Führungskräfte heute fast permanent in Entscheidungsdilemmas. Das eine ist nicht zu 100 % richtig und das andere nicht mehr zu 100 % falsch. Dies zu meistern fällt vielen Führungskräften heute noch schwer.

Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Kompetenzen, die heute eine Rolle spielen und noch nicht so ausgeprägt sind. Was, neben den Kompetenzen, fast noch wichtiger ist, ist die Einstellung Ihrer Führungskräfte. Haben diese überhaupt ein ehrliches Interesse an ihren Mitarbeitern? Sind diese bereit sich für ihre Mitarbeiter Zeit zu nehmen? Ohne Interesse an Menschen ist Führung heute nicht mehr möglich!

Thomas Heidenreich

Vorstandsvorsitzender

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