Interview mit Johannes Feuerpfeil
18. Februar 2021
Wie es dem jüngsten Geschäftsführer der easycredit-Basketball-Bundesliga mit seiner Verantwortung ergeht, weshalb er den sanosense-Leadership-Check absolviert hat und was er davon hält, darüber haben wir mit Johannes Feuerpfeil in einem ausführlichen Interview gesprochen.
Johannes, du bist derzeit der jüngste Chef einer Profisportorganisation in Deutschland und verantwortest ein sportliches Aushängeschild einer ganzen Region. Wie fühlt sich diese Situation für dich an?
„Ich muss sagen, bis dato fühlt sich die Situation sehr gut an. Es macht unheimlich viel Spaß, es macht mir sehr viel Freude, die Tätigkeit hier auszuüben. Natürlich stellt man sich zu Beginn auch selbst Fragen bezüglich des Alters. Es macht aber Spaß und ist mir eine große Ehre und erfüllt mich mit Stolz.“
Als du angesprochen wurdest, die Geschäftsführung zu übernehmen, was ging da in dir vor? Welche Gedanken hast du dir dabei gemacht?
„Also im ersten Moment habe ich gedacht, super, das mache ich sofort. Das war definitiv der erste Gedanke. Und dann fängt man an zu hinterfragen und sich mögliche Szenarien auszudenken, was kann passieren, was will ich auch erreichen, wenn ich die Stelle antrete? Grundsätzlich war bei mir relativ schnell klar, dass ich das auf jeden Fall machen will und diese großartige Chance auf jeden Fall nutzen möchte.“
Inwiefern hat bei den Verantwortlichen und bei dir dein Alter in den Überlegungen, in euren Gesprächen eine Rolle gespielt und was war ausschlaggebend dafür, dass du dir diese Verantwortung auch in jungen Jahren bereits zugetraut hast und zutraust?
„Das Alter hat sicher eine Rolle gespielt, aber man muss sagen, dass ich schon seit knapp vier Jahren in der Organisation bin. Dadurch war ich auch vorher schon sehr nah dran an den Themen, die auf der Ebene der Geschäftsführung passieren und ich schon sehr gut inhaltlich drin war. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zur Stadt, fühle mich hier sehr wohl und bin sehr präsent und der entscheidende Faktor war der, dass ich den vier Jahren schon einen guten Job gemacht habe. Unter dem Slogan „Heroes of tomorrow“, das passt an der Stelle ja sehr gut, hat man mir die Chance gegeben, wofür ich auch sehr dankbar bin.“
Spielt dein Alter im Kreis deiner Geschäftsführer-Kollegen eine Rolle und woher holst du dir dein Selbstvertrauen, trotz geringerer Erfahrung, in diesem Metier auf Augenhöhe zu agieren?
„Erstmal in den Erfahrungen, die ich schon gemacht habe und ich bin mir sicher, dass ich viele neue Ideen einbringen kann. Zum einen erstmal natürlich auf der Ebene der Organisation medi Bayreuth und das größte Selbstvertrauen ziehe ich daraus, dass die letzten vier Jahre hier gut gelaufen sind, wir viel richtig gemacht haben und ich da bereits viel mitgestaltet habe. Und ich glaube, die Erfahrung auf Führungsebene, die muss man immer machen, unabhängig vom Alter. Es gibt immer neue Situationen, aber ich bin da sehr optimistisch, dass der Weg zukünftig weiter so gut laufen wird.“
Jetzt warst du vorher schon seit drei Jahren in der Organisation und für viele Mitarbeiter ja der Kollege. Wie hast du den Übergang vom Kollegen zum Chef erlebt und was hat sich dadurch für dich selbst und für deine Mitarbeiter geändert?
„Gute Frage. Darüber habe ich mir vorab natürlich Gedanken gemacht. Wir sind hier ein sehr kleines, ein sehr homogenes Team, in dem wir alle eng zusammenarbeiten müssen. Das war vorher so und hat sich dadurch für uns nicht geändert. Daher hat sich am Verhältnis von mir und meinen Mitarbeitern nicht viel geändert, würde ich sagen. Ich bin deswegen kein anderer Typ geworden, das will ich auch gar nicht. Es ist aber schon allen klar, und mir auch, dass ich jetzt hier vollumfänglich in der Verantwortung stehe. Und meine Mitarbeiter verstehen auch, wenn es mal Situationen gibt, in denen eine Entscheidung getroffen werden muss, dass diese auch vollumfänglich gemeinsam mitgetragen wird. Da denkt keiner, der Johannes ist jetzt auf einmal der Chef, sondern er steht jetzt in der Verantwortung und entscheidet zum Wohl der Organisation und damit zum Wohl von uns allen. Und das wird bislang sehr gut mitgetragen.“
Neben den Herausforderungen der Alltagsbewältigung, gerade in den aktuell turbulenten Zeiten, was waren für dich die größten Herausforderungen zu Beginn, wenn es um Leadership, um Führung ging?
„Erstmal grundsätzlich in die Führungsrolle hineinzuschlüpfen, denn in der Rolle war ich vorher noch nie. Das war für mich etwas komplett Neues. Und daran arbeite ich Tag für Tag und werde mich auch noch weiterentwickeln. Die größte Herausforderung war erstmal in diese Rolle zu schlüpfen und zu verstehen, welche Konsequenzen dies genau im Alltag hat. Ich habe mir natürlich vorher Gedanken gemacht und mir Szenarien ausgemalt, wie ich dann reagieren werde oder wie es die tägliche Arbeit beeinflusst. Im Alltag ist es jetzt ein täglicher Prozess, in dem ich permanent neue Erfahrungen mache, an denen ich wachse und ich als Führungspersönlichkeit sowie wir als Organisation daran enorm wachsen.“
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