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Was uns Energie raubt und welche Folgen dies hat

21. August 2018

Was sind die Energiekiller in Unternehmen? Wie wirkt sich Energielosigkeit für Mitarbeiter und Unternehmen aus? Das verrät Ihnen Teil II des Fachartikels

Energiekiller

Nachdem 26 % der Teilnehmer unserer Befragungen aus der psychischen Gefährdungsbeurteilung angegeben hatten, häufig bis ständig antriebs- und energielos zu sein, wollten wir es genauer wissen. Deshalb haben wir analysiert welche Zusammenhänge häufig zwischen der Energielosigkeit der Mitarbeiter bestehen. Was raubt ihnen ihre Energie? Mit welchen Faktoren sind sie besonders häufig unzufrieden? Welche Ressourcen stehen ihnen weniger zur Verfügung?

Und in der Tat konnte man sehr auffällig erkennen, mit welchen Umständen diese Mitarbeiter besonders unzufrieden waren.

Konflikte und fehlender Zusammenhalt

Ein schlechtes Betriebsklima, mehr Gegeneinander als Miteinander, Konkurrenzdenken und fehlender Zusammenhalt ist einer der größten Energie-Killer

Multitasking

Mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, ständiges Jonglieren mit Kunden, Terminen und Zielen raubt Energie

Unternehmenskultur (fehlende Identität, Sinnhaftigkeit)

Die fehlende Sinnhaftigkeit und fehlende klare Werte ziehen vielen Mitarbeitern Energie, weil sie nicht wissen, wozu sie eigentlich arbeiten

Führungskraft

Fehlende Wertschätzung, zu wenig Lob und Anerkennung, schlechte Kommunikation stehen in einem starken Verhältnis zu Energielosigkeit

Schicksalsschläge

Private Schicksalsschläge rauben extrem Energie. Alleine damit umzugehen ist für viele Mitarbeiter eine große Herausforderung

Angst vor Fehlern - Druck

Die Angst davor Fehler zu machen weil sie die Konsequenzen fürchten, raubt vielen Mitarbeitern wertvolle Energie

Dauerstress

Zu wenig Erholung raubt ebenfalls Energie. Auf die Anspannung muss die Entspannung folgen, man muss wieder auftanken können.

Energie im Profisport

Auch im Profisport ist die Energie entscheidend für Sieg oder Niederlage. „Wir hatten heute nicht die nötige Energie“ oder „Der Gegner hatte mehr Energie als wir“ haben Sie sicher schon häufiger nach Niederlagen von Profisportlern gehört. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Energie, vielmehr ist hier mittlerweile auch die mentale Energie entscheidend. Wir haben uns ausführlich mit Oliver Krechel, ehemals Handball-Torhüter des HSC Coburg und jetzt des ASV Hamm-Westfalen darüber unterhalten, was ihm als Sportprofi Energie entzieht.

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Auswirkungen für Unternehmen

Der Profisportler verliert ein Spiel wenn die Energie nicht ausreicht aber welche Folgen haben Antriebs- und Energielosigkeit für Mitarbeiter und Unternehmen? Auch hier haben wir bei unseren 300.000 Befragten analysiert, wie sich deren Energielosigkeit auf verschiedene Aspekte auswirkt. Dabei unterscheiden wir zwischen den Folgen für die betroffenen Mitarbeiter und den Folgen für die Unternehmen.

Folgen für die betroffenen Mitarbeiter

Mitarbeiter, die sich energielos fühlen, klagen zweimal häufiger über Konzentrationsprobleme

Sie fühlen sich deutlich häufiger müde

Mitarbeiter, die sich häufig energielos fühlen sind deutlich weniger begeistert bei der Arbeit. Bei 41 % der Mitarbeiter, die sich häufig energielos fühlen, hat deren Begeisterung für die Arbeit in den letzten 12 Monaten deutlich nachgelassen

Auch das Gesundheitsverhalten leidet. Sie treiben deutlich weniger Sport, sowohl Ausdauer- als auch Kraftsport und bewegen sich insgesamt auch deutlich weniger.

Mitarbeiter, die sich häufig energielos fühlen, klagen häufiger über Schulter-, Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen

Folgen für die Unternehmen

Energielose Mitarbeiter sind 57 % weniger motiviert. Sie bringen sich weniger ins Unternehmen ein, teilen Wissen kaum, sind eher problem- als lösungsorientiert.

Die Bereitschaft das Unternehmen seinen besten Freunden als Arbeitgeber weiterzuempfehlen sinkt bei energielosen Mitarbeitern rapide ab. Auch die eigene Mitarbeiterbindung lässt spürbar nach.

Mitarbeiter, die häufig energielos sind, fühlen sich selten stolz Teil des Unternehmens zu sein. Die Identifikation, sowohl mit den Produkten/Dienstleistungen als auch dem Unternehmen ist nur noch gering ausgeprägt.

Mitarbeiter, die sich häufig energielos sind, klagen häufiger über Beschwerden und fallen häufiger krankheitsbedingt aus.

Konzentrationsprobleme führen zu Fehleranfälligkeit und damit zu sinkender Qualität. Aufgaben werden häufiger vergessen oder einfach schlechter ausgeführt.

Insgesamt führt Energielosigkeit zu hohen Wertschöpfungsverlusten für Unternehmen. Die Produktivität sinkt, die Arbeitsqualität und Innovationskraft ebenso. Hingegen steigt die Fehleranfälligkeit, die Gefahr von Unfällen und Fehlzeiten steigt.

Eine der größten Gefahren die von antriebs- und energielosen Mitarbeitern ausgeht, ist die Sogwirkung auf Kolleginnen und Kollegen. „Warum soll ich mich noch anstrengen, wenn es der Kollege auch nicht mehr macht?“ – Diese Sogwirkung ist fatal, weil sie anderen Mitarbeitern scheinbar ein Alibi verschafft, selbst weniger „leisten zu müssen“

Die Auswirkungen von Energielosigkeit für Mensch und Unternehmen sind enorm. Wie es Ihnen gelingen kann, Energie aufzuladen, was Menschen als Energie-Bringer bezeichnen und welche Tipps wir für Sie haben, erfahren Sie in Teil III.

Thomas Heidenreich

Vorstandsvorsitzender

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